Zahnstein - Was ist das?

WAS IST ZAHNSTEIN UND WARUM IST ER SO SCHLIMM?

Kategorien: Zahnstein

Können Sie auf Anhieb sagen, was Zahnstein ist? Wissen Sie, warum es so wichtig ist, keine Zeit zu verlieren um ihn gleich wieder zu entfernen? Und warum es relativ einfach ist, sich mit diesem Wissen und etwas Vorbeugung jede Menge Probleme zu ersparen?

Lesen Sie weiter, um mehr darüber zu erfahren!

Zahnstein – eine weit verbreitete Plage

Jeder hat tagsüber einen leichten Film auf den Zähnen. Wenn Sie das noch nicht bewusst bemerkt haben sollten, machen Sie einfach ein kleines Experiment. Putzen Sie einfach morgens im Bad wie gewohnt die Zähne, genauso intensiv und so lang wie sonst. Testen Sie dann mit der Zunge, wie glatt und sauber sich das anfühlt. Am nächsten Tag lassen Sie das Zähneputzen morgens sein. Das können Sie für einen Tag ganz sicher verantworten.

Sie werden den Unterschied bemerken: die ansonsten glatte Zahnoberfläche wird sich leicht pelzig anfühlen. Das ist das Ergebnis, wenn man sich nicht oder zu selten die Zähne putzt. Glaubt man den Umfragen, so reinigen sich sage und schreibe mehr als die Hälfte der Deutschen nicht täglich die Zähne. Der Anteil der Menschen, die sich nur einmal am Tag die Zähne putzen, liegt bei etwa 25%.

Das kann daran liegen, dass man meint, morgens zu wenig Zeit zu haben oder abends zu müde ist. Oder es kehrt für eine gewisse Zeit der Schlendrian ein und man lässt die Zahnhygiene ab und zu mal ausfallen.

Dieser leichte „Pelz“, den Sie also bereits nach einem Tag spüren, ist die erste Form des Belags durch Keime und Bakterien, die wir alle ganz natürlich produzieren … durch Essen und Trinken. Es lagert sich eine Schicht über die andere, wenn man nicht eingreift.

Zu Beginn kann man diesen Belag noch einfach wegbürsten. Aber unser Speichel enthält Mineralien, unter anderem auch Kalzium. Dieses mineralisiert über Tage und Wochen, bildet eine harte Plaque-Schicht, die hart wie Stein ist. Zahnstein!

Um es plakativ zu sagen: das ist wie Beton, den Sie alleine nicht mehr entfernen können. Die Zahnbürste ist hier chancenlos.

Was ist so schlimm an Zahnstein?

Der Zahnstein an sich ist eigentlich nicht so schlimm. Aber er ist aufgrund seiner leicht porösen Oberfläche ein perfekter Nährboden für andere Keime, die Sie ganz bestimmt nicht im Mundbereich haben möchten. Oft sind dies Bakterien, die ohne Sauerstoff arbeiten und sehr negative Auswirkungen haben können. Zum Beispiel begünstigen sie Kariesbakterien.

Der Zahnstein bildet sich am häufigsten am Übergang vom Zahn zum Zahnfleisch. Das ist genau der Bereich, den man beim Zähneputzen nach einer besonderen Regel bearbeiten muss, nämlich vom Zahnfleisch zum Zahn hin. Oder wie Sie es sicher schon von der Zahnarzthelferin gehört haben: „Von Rot nach Weiß ausstreichen!“

Wenn man nicht immer auf die korrekte Reinigung achtet, bildet sich genau in diesem Saum zwischen Zahn und Zahnfleisch dann Zahnstein. Dieser wächst permanent und hat sich nach zwei Wochen so verfestigt, dass Sie ihn insbesondere an schwer zugänglichen Stellen nicht mehr entfernen können.

Das Problem ist nämlich, dass der Zahnstein nicht nur in die Breite wächst, sondern auch in die Tiefe und zwar zwischen Zahn und Knochen. Und dies – so viel ist sicher – wird ihr bis dahin intaktes System zum Kippen bringen.

Was spielt sich in der Tiefe zwischen Zahn und Zahnfleisch ab?

Sie sehen nicht, was der Zahnarzt sieht, wenn er den engen Raum zwischen Zahn und Zahnfleisch in dieser Tiefe auspustet und ausspült.

Dort sammelt sich immer etwas Flüssigkeit an: Speichel und vielleicht auch etwas Blut. Das gibt dem Zahnstein (der an dieser Stelle „Konkremente“ genannt wird) eine dunkelbräunliche, fast schwarze Färbung. Er sieht demnach anders aus als der freiliegende Zahnstein, der leicht gräulich wirkt.

Wenn diese Konkremente noch weiter in die Tiefe wachsen, fängt – wie gesagt – das System an umzukippen. Denn Zahnstein wächst verdrängend. Er zerstört und reizt das Zahnfleisch. Das begünstigt wiederum andere Keime, die damit beginnen, den Zahn zu zerstören. Der Knochen wird immer weniger.

Wenn Sie nicht regelmäßig zur Kontrolle gehen, können schnell Entzündungsprozesse entstehen, gegen die der Körper ankämpfen will. Das sind die Situationen, wenn ein Patient in der Praxis erzählt: „Ich habe gestern einen Zahn verloren und das hat nicht einmal geblutet.“

In Wahrheit bedeutet dies, dass Ihr Körper diesen für ihn kranken Teil bereits abgestoßen hat um das Ganze zu schützen.

Befund: Zahnstein! Was ist zu tun?

Zahnstein ist wie Beton und muss entfernt werden, bevor er den Körper krank macht. Wenn Sie versuchen, das auszusitzen, leiden die Zähne unter Parodontose, fangen an zu wackeln und fallen irgendwann aus.

Deshalb meine ganz klare Empfehlung als Vorbeugung: besuchen Sie zweimal im Jahr Ihren Zahnarzt zur Kontrolle und einer professionellen Zahnreinigung. Falls sich bereits Zahnstein angesetzt hat, gibt es professionelle Verfahren und Werkzeuge, ihn wieder zu entfernen.

Wir bieten in unserer Praxis auch andere optionale, unterstützende Maßnahmen im Rahmen der Prophylaxe, wie zum Beispiel die Politur der Zahnoberflächen, damit der Zahnstein so schnell nicht wieder eine Chance bekommt.

Oft heißt es: das sei doch unnötig oder Geldschneiderei. Aber jeder entscheidet selbst, was und wieviel er für seinen Körper machen möchte und was ihm seine Gesundheit wert ist.

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