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Nach der Weisheitszahn-OP: was hilft gegen das Nachbluten?

Kategorien: Weisheitszahn

Die meisten von uns kennen sie, obwohl sie maximal viermal im Leben vorkommen kann: eine Weisheitszahn-Operation. Oft wird nicht nur ein Weisheitszahn entfernt, sondern noch ein oder mehrere andere im gleichen Aufwasch.

Aber es gibt Patienten, die ganz einfach Angst vor der Operation, möglichen Schmerzen und den Tagen danach haben. Ich kann Dich beruhigen: alles halb so wild. Und gegen Angst hilft Aufklärung!

Vielleicht hast Du gerade gestern eine Weisheitszahn-OP hinter Dich gebracht und noch immer hast Du den leicht metallischen Geschmack nach Blut im Mund? Ich will Dir das gerne erklären und ein paar Tipps geben, damit alles wieder schnell in normale Bahnen kommt.

Was passiert nach der Weisheitszahn-OP?

Du kommst nach Hause und alles fühlt sich taub an. Du versuchst, die geschwollenen Stellen zu kühlen und merkst so langsam, wie die Betäubung nachlässt. Das kann bei dem einen drei, bei dem anderen auch mal 6 Stunden dauern.

Dein Körper macht keine Pause und fängt sofort mit der Wundheilung an. Dazu muss er alle Stoffe produzieren, die hier helfen können. Diese werden über die Blutbahnen zur Wunde transportiert. Im Falle einer Wunde ist das Blut nämlich in doppelter Hinsicht gefragt. 

Zum ersten verschließt das Blut die Wunde dadurch, dass es gerinnt. Zum anderen findet die Abwehr von Krankheitserregern zum größten Teil im Blut statt. 

Bei Deiner Weisheitszahn-OP wurde natürlich geschnitten und genäht. Von daher ist die Versorgung der Wunde durch die Blutzirkulation gut und wichtig. Somit lässt sich auch ein leichtes Nachbluten nicht vermeiden.

Das kann insbesondere nachts passieren, wenn man mit leicht geöffnetem Mund schläft und merkt, dass etwas herausläuft. Meistens ist das jedoch nur etwas rotgefärbter Speichel.  Das sieht dramatischer aus als es ist: der Speichel verdünnt das Blut und verdoppelt quasi die Menge. 

Wie bekommst Du das Nachbluten in den Griff?

Um die Blutung zu stoppen ist es am besten, auf die Zähne beißen und damit Druck erzeugen. Denn durch Druck hört die Blutung sehr schnell auf. Ich gebe meinen Patienten zu diesem Zweck immer Tupfer mit. 

Platziere einfach einen Tupfer auf der Wunde und beiße eine halbe Stunde lang drauf. Wenn Du mehrere Tupfer zur Verfügung hast, kannst Du auch gerne zwei davon auf einmal nehmen. Das erhöht den Druck auf die Wunde und verringert oder stoppt die Blutung noch besser.

Es fühlt sich vielleicht seltsam an. Der Mund ist noch taub und Du willst nichts falsch machen oder zu viel Druck auf der Wunde erzeugen. Keine Angst: das kannst Du im Normalfall gar nicht. 

Halte ungefähr 30 Minuten mit zugebissenem Kiefer den Druck aufrecht. Danach sollte sich das Problem gelöst haben. Begehe nicht den Fehler, den Tupfer nach zwei Minuten herauszunehmen, nur um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist. 

Falls Du keine Tupfer mehr zur Hand hast, nimm einfach ein gefaltetes Stofftaschentuch zum Draufbeißen (Achtung: kein Tempotaschentuch, denn die würden bei der starken Feuchtigkeit verkleben). Alternativ geht auch ein Waschlappen, den Du etwas zusammenrollst, damit Du richtig fest auf diese Rolle beißen kannst.

Wohlgemerkt: wir reden hier über ein leichtes Nachbluten. Eine richtige Blutung sieht anders aus: dann ist das Blut richtig dick, von dunkelroter Farbe und Du hast Probleme, das überhaupt noch zu schlucken. Das ist äußerst selten. In diesem Falle solltest Du Dich sofort zu Deinem behandelnden Arzt aufmachen.

Dinge, die Du besser nicht tun solltest!

Eine kleine Menge Blut kann man oft auch einfach herunterschlucken. Ich kann jedoch verstehen, wenn einige ein Problem damit haben. Wenn Du dazu gehörst, beachte Folgendes:

NICHT mit einer Mundspüllösung das Blut ausgurgeln! Nimm lieber die Tupfer, die Dir Deine Chirurgin mitgegeben hat.

Vermeide es viel zu reden, denn durch die Mundbewegung kann die Blutung auch wieder gestartet werden. Das gleiche gilt generell für körperliche Aktivitäten.

Aber keine Angst! Nach drei bis vier Tagen ist der Spuk vergessen und vorbei.

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